Rosa Damàs: Ihr Glanz – ihr Fluch

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Als sich im Jahr 2010 zwei Männer in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt/M begegnen, wissen beide ganz genau, was sie voneinander wollen. Der Alte ahnt, er muss ihn nun hergeben, der jüngere von beiden wird ihn bekommen. Es geht um einen Diamanten. „Florentiner“ nennt sich der wertvolle Stein, der über Jahrzehnte hinweg seine Spuren von Glanz, Fluch und Tod hinterließ. Und mittendrin: Rosa Damàs. Die schöne Künstlerin ist eine Lichtgestalt von Leidenschaften und Intrigen. Sie gerät in den Nachkriegsjahren und später in den goldenen Wirtschaftsjahren nach den Schrecken des zweiten Weltkrieges nicht nur in den Strudel ihrer großen Liebe, sondern kann dabei auch ihre berufliche Entfaltung leben.

Von ihr und ihren schicksalhaften Begegnungen erzählt der alte Mann in der Bibliothek. Sein jüngerer Beobachter ist ihm hinterher, folgt seinen Erzählungen, bis auch ihn am Ende eine glitzernde Überraschung einholt.

 

Conny Kranze

Schlaflos...habe ich zu deinem Werk gegriffen und die ersten siebzig Seiten verschlungen. Die verschiedenen Ebenen finde ich gut, damit entwickelst du von Anfang an eine Spannung. Deinen Sprachstil mag ich sehr. Es hat sich auf jeden Fall diese Nacht gelohnt, nicht schlafen zu können.

 

Eva Allstein

Liebe Barbara, hätte ich doch nicht angefangen, dein Werk „Rosa Damás“ zu lesen. Das Buch lässt mich nicht mehr los..ich vergesse Zeit und Raum, bin nur noch am Lesen. Schon lange hat mich ein Roman nicht so gefesselt wie die „Rosa“. Ich kann darüber nur Begeisterung versprühen.

 

Harald Langner

Zu Weihnachten habe ich ein gutes Buch geschenkt bekommen – es spielt in Frankfurt und dann unter anderem in Niederursel, Bockenheim und am Hauptfriedhof. Normalerweise brauche ich lange für ein Buch. Dieses habe ich ganz schnell gelesen, es hatte mich gefesselt.

 

Sibylle Spahling

Ein Riesenwerk! Ein Historienroman, der allerdings nicht sachlich verfasst ist. Die Emotionalität dieses Romans zeigt sich in jedem Satz. Es gibt verschiedene Zeitebenen. Der Leser kann aus diesem Grund in dieser und dann wieder in einer anderen Zeitepoche zu Hause sein. Dabei ist der Leser ständig neuen Konflikten ausgesetzt, wird durch eine krimigleiche Spannung in den Bann gezogen. Ich wurde beim Lesen förmlich ins Rauschhafte versetzt. Ich habe das Buch in vier Nächten verschlungen.

  1. Bornheimer Wochenblatt / Sabine Hagemann

Den Leser erwartet eine clever verschachtelte figurenreiche Geschichte an vielen Frankfurter Schauplätzen.

Textproben

Frankfurt am Main,

Deutsche Nationalbibliothek 2010

Projekt „Vergangen nicht Vergessen“ 

und die Geschichte um und für einen Stein

 

Jetzt höre ich das erste Mal seine Stimme. „Na, junger Freund? Keine Angst, Sie werden es schon noch von mir erfahren. Alles werde ich Sie wissen lassen und dann sollen Sie ihn auch bekommen.“
Auf der Suche nach einem endgültigen Abschluss für meine langwierigen Recherchen war ich zwischen diesen Greisen konzentrierter Angespanntheit gelandet. Die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main hat ein Programm ins Leben gerufen, welches sie „Vergangen nicht Vergessen“ nennt. An schlichten, langen Tischen stellt sie für eine stattliche Anzahl von Monaten Computer und Schreibprogramme für Memoiren zur Verfügung. Hier treffe ich nun in einer Ecke jene Senioren, deren quälende Erinnerungen kurz vor Toresschluss eine fiebrige Wendigkeit in ihre Venen treibt, sich noch „ein einziges Mal“ den rumorenden Geistern von Gestern auszusetzen. Schon eine ganze Weile beobachte ich einen besonders eifrigen Schreiber. Der Druck, etwas zu erzählen, bannt ihn an diesen Ort. Gelegentlich erhebt er sich von seinem Stuhl, durchquert den Raum, läuft wie getrieben hin und her, verharrt für einen Moment vor seinem Platz, starrt aufseinen Rechner, setzt sich wieder, schreibt weiter.
Was ist es für eine Geschichte, die ihn derart zwingt, seine Schmerzen zu übergehen und trotzdem weiterzuarbeiten? Plötzlich spüre ich von hinten eine Berührung an meinen Unterschenkeln, an meinen Knien. Sind es tatsächlich seine Beine, die er jetzt deutlich in meine Kniekehlen knickt? Jetzt hat er sich noch dichter an mich angeschmiegt.
„Ich weiß, junger Freund. Sie sind ungeduldig. Ich weiß, dass Sie mich seit Tagen beobachten. Achten Sie nur weiter auf mich, wie Sie es die ganze Zeit schon tun, junger Freund. Ich muss kurz etwas erledigen und Sie werden mich erst einmal nicht sehen. Sollte ich jedoch in drei Tagen nicht mehr erscheinen, so vollenden Sie meinen Text! Versprechen Sie mir das? Wenn Sie meine gespeicherte Datei öffnen, denken Sie an … Rosa Damás … und … dann, lassen Sie die Geschehnisse auf sich zukommen. Sie werden es nicht bereuen.“ Nun drehe ich mich um. Auf gleicher Höhe treffen sich die Blicke unserer Augenpaare. Mein Gott, was für ein Gesicht. In jungen Jahren war dieses bestimmt ein unübertrefflich schönes gewesen. Er schaut mich einen Moment lang noch stumm an. Dann geht er fort. Danach warte ich drei Tage. Ich blicke mich um. Ich schaue auf seinen Arbeitsplatz und auf den Stuhl davor. Ich greife zur Maus, bewege sie und sehe eine Oberfläche mit den Programmen. Ich versuche darauf zuzugreifen. Ich tippe unverzüglich ein paar Buchstaben und es geschieht. Es erscheint sofort ein Text, und es ist, als stünde der alte Mann wieder hinter mir, als flössen seine Worte mir wieder direkt ins Ohr:
„Guten Morgen, junger Freund. Da sind Sie. Ich wusste es. Ich wusste genau, dass Sie an meinem Platz erscheinen. Ich weiß, was Sie wollen. Deshalb sind Sie hier. Ich habe einst eine große Schuld auf mich geladen. Ich weiß, die Worte meiner Qual interessieren sie nicht. Sie sind gekommen, um es mir fortzunehmen, um es nach vielen Jahren mitzunehmen. Nach all diesen langen Lebensjahren des Schweigens, der Verstummung über die Hintergründe von Rosas Tod und ihrer Erbschaft, die sie einst an ihrem Leibe trug, ist dies vollkommen in Ordnung. Und ich, ich werde Ihnen sogar dabei helfen. Sie werden „Es oder Ihn“ aus mir herausschneiden, wie ich „Es oder Ihn“ vor vielen Jahren aus ihr herausgeschält habe. Aber, bevor Rosas Erbschaft und meine Hinterlassenschaft bald in Ihre Hände gerät, habe ich noch eine Forderung. Sie werden zuerst mein Werk lesen und dann werden Sie, ja genau Sie diesen Bericht zu Ende schreiben, werden meine Worte mit den Ihrigen den krönenden Abschluss setzen. In diesem Bericht habe ich alle Beteiligten benannt, die Rosas Leben bestimmten, die auch ihren Untergang bewirkten. Als ich begann, diesen Bericht niederzuschreiben, kehrte ich an den Ort zurück, wo ich meine unaussprechliche Tat am meisten spürte. Das war Anfang der 60iger Jahre am Tag nach Rosas Beerdigung, damals am 29.07.1961. Dann vollzog ich die Tat, die meine vorangehende auf unaussprechliche Weise noch auf die Spitze trieb und die wiederum Sie letztlich heute zu mir treibt. Warum erzähle ich Ihnen das, junger Freund? Ich erzähle es deshalb, damit Sie verstehen, dass Sie beim Lesen meiner Geschichte zwangsläufig eine Zeitreise antreten. Die erste Station ist der Frankfurter Hauptfriedhof und weitere Stationen einer weiten Vergangenheit folgen.

Und nun, junger Freund, frisch ans Werk! Lesen Sie und vergessen Sie Ihr Versprechen nicht!

Frankfurt/M 1938: Michael, der Stein und ein Anwalt namens Max Kienbaum

Maximilian Kienbaum besaß bereits seit langem einen Ruf, als begnadeter Anwalt für Kapitalmarktrecht und Vermögensanlagen seine Mandanten erfolgreich zu beraten. Als ein Mitglied der jüdischen Gemeinde und lebte er mit seinem einzigen Sohn David allein in der Rotteckstraße, einer kleinen Straße, unweit vom Bäckerweg und der Friedberger Landstraße.
Seit die Nationalsozialisten in jenen Jahren die Macht übernommen hatten, gab es kaum noch einen Tag, der ihn nicht zutiefst beunruhigte. Aus diesem Grunde lebte er möglichst zurückgezogen, beriet nur noch Mandanten, die er gut kannte oder solche, die über eine Empfehlung zu seiner Kanzlei fanden.
Dennoch verschonte ihn seine vorsichtige Haltung nicht davor, dass eines Tages ein hartnäckiger junger Mann ihn unbedingt zu sprechen wünschte. „Herr Kienbaum, Herr Michael hat wieder angerufen. Er besteht auf einem Termin mit Ihnen. Was soll ich ihm das nächste Mal sagen?“, fragte seine Sekretärin. Max Kienbaum hatte soeben seine Mittagspause beendet, als es an seiner Haustür schellte.
Er warf einen Blick aus seinem Fenster und erkannte eine Gestalt: blond, hochgewachsen, gutaussehend. „Das müsste dieser Michael sein“, mutmaßte Kienbaum.
Für einen Moment standen sich Michael und Max Kienbaum regungslos in einer geöffneten Tür gegenüber. Sie sahen einander stumm in die Augen. Michael war weit davon entfernt zu ahnen, dass Kienbaum aus seiner Körperhaltung eine gewisse Geringschätzigkeit herauslas. Auch wusste Michael nicht, dass Kienbaum diese Einstellung nicht überraschte.
Was für ein Judenkopf“, war es Michael durch den Sinn geschossen. Bereits auf dem ersten Blick nahm Michael eine mittelhohe Gestalt und das stark gekrauste und gleichzeitig aus der Stirn fliehende Haar flink als wenig attraktiv wahr.
Ich brauche Ihren geschätzten Rat zu einem beweglichen Wertgegenstand“, flüsterte Michael leise. Max Kienbaum stand noch eine weitere Sekunde ohne Bewegung im Hauseingang. Er ließ Michael nicht aus seinen Augen. Kommen Sie herein!“ Nach dieser Aufforderung folgte Michael. „Setzen Sie sich doch bitte! Worum geht es?“ Ich brauche Ihre Bewertung zu einem Edelstein. Kann ich mit Ihrer Diskretion rechnen?“ Diskretion ist eine zentrale Eigenschaft meines Berufes. Sonst wäre ich längst verhungert, oder wie sind Sie sonst an meine Adresse geraten? Stehlen wir einander doch nicht die Zeit. Um was für eine Art von Edelstein handelt es sich?“ Michael zog den Stein aus der Seitentasche seiner Lederjacke und drapierte ihn mit einer lässigen Bewegung mitten auf die Oberfläche der Schreibtischplatte.
Wie hoch schätzen Sie den Wert dieses edlen Stücks?“ Michael konnte nicht ahnen, dass er mit dieser Frage, kaum, dass er sie ausgesprochen hatte, bei seinem Gegenüber unverzüglich ein Netzwerk von Planungen und strategischen Überlegungen in Gang setzte. Wo haben Sie den her?“ Das tut nichts zur Sache. Er gehört mir nicht. Er ist nur eine Leihgabe von einer Person, deren Namen ich selbstverständlich nicht preisgebe. Ich wurde lediglich gebeten, mich um seine Schätzung zu bemühen. Ich möchte somit nur von Ihnen wissen, wie viel er wert ist.“ In diesen Zeiten gibt es auf dem internationalen Parkett sicherlich viele vermögende Käufer, die Ihnen diese Kostbarkeit aus der Hand reißen. Ich habe die besten Kontakte zu den renommiertesten Auktionshäusern der Welt. Ich kann den Stein vorverhandeln lassen. Dann haben Sie eine Idee, welches unglaubliche Vermögen Sie erzielen können. Sie gelangen auf diese Weise an einen Verkaufspreis, der Sie in die Lage versetzen würde, nie mehr arbeiten zu müssen“, beendete Max Kienbaum seine Ausführung. Michael war augenblicklich berauscht. Völlig benommen erhob sich er von seinem Stuhl. Er schritt an das Fenster des Raumes und drehte Max Kienbaum und dem Diamanten auf dem Schreibtisch für einen Augenblick den Rücken zu. Noch während Michael, mit der rechten Hand auf der Fensterbank, durch das Fenster die Sträucher des Vorgartens betrachtete, öffnete Max Kienbaum lautlos eine seiner Schreibtischschubladen.

Mit einem winzigen Griff – so unauffällig wie ein Flügelschlag - erfühlte er in dem Inneren eines Faches den Umriss eines kleinen Gegenstands. Die flinken Finger seiner rechten Hand verdrehten sich nur einmal und schon hatte Max Kienbaum den gelb-grünen Stein auf seiner Schreibtischoberfläche gegen ein verblüffend identisches Imitat aus Glas aus einem Seitenfach seines Schreibtisches ausgetauscht.
Das gilt es alles gut zu überdenken“, entfuhr es Michael. Er richtete diese Worte gegen die Scheibe des Fensters. Mit einem unerwarteten Ruck wandte Michael sich um. Er blickte für Augenblicke auf seinen Ratgeber. Er nahm den Stein vom Schreibtisch und streckte ihn dann dem Licht entgegen. Ist er nicht wundervoll?“ Doch, das ist er.“
Vertrauen Sie mir und geben Sie mir Ihren Stein. Sehr gute Freunde von mir sind die besten Edelsteinhändler der Welt. Michael lächelte.
Danke für Ihre Mühe, Herr Kienbaum, und für Ihr Angebot, einen Preis in schwindelnder Höhe für dieses Stück erzielen zu wollen“, antwortete Michael. Sein Wunder in Frühlingsgrün ließ er wieder in die Seitentasche seiner Lederjacke gleiten. Wie ich Ihnen eingangs sagte, ich bin lediglich beauftragt, einen ungefähren Wert dieser Kostbarkeit bei einer Person in Erfahrung zu bringen. Ich weiß jetzt Bescheid. Wenn ich Ihre weitere Hilfe benötige, komme ich erneut auf Sie zu, wenn Sie erlauben. Und nun, Herr Kienbaum, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.“ Michael bemerkte nicht einmal, wie Max Kienbaum seinem Schritt hinterherblickte, als er nach einem kurzen Kopfnicken der Verabschiedung die Rotteckstraße bis zum Bäckerweg entlangeilte. Kienbaum glaubte, in Michaels Gesicht ein triumphales Grinsen entdeckt zu haben. Du arischer Narr, du glaubst, du bist schlau. Du weißt gar nicht, in welche Gefahr du dich längst begeben hast. Denn alles, was mit diesen Steinen zu tun hat, ist immer in einer Form verrucht und dann verflucht. Und so wirst auch du vom Nationalsozialismus zerfressen und zernagt wie viele andere Hörige dieser Herrschaft. Du wirst genauso als Opfer dieses brüllenden und donnernden Monsters enden, der mit seinem Rassenwahn viele in den Untergang treibt und weiterhin treiben wird. Auch du wirst diesem Schnäuzer von der Farbe eines Kohlenstrichs folgen ohne Hirn und Verstand wie leider andere“, murmelte Max Kienbaum an seiner Eingangstür, bevor er sie leise schloss.

Frankfurt am Main 1958: David, Rosa und der Stein

David Kienbaum blickte auf den Wecker. Die Nacht war vorbei. Es war Sonntagmorgen und
8.30 Uhr. Er konnte nicht mehr schlafen.
Er schob die Decke aus schwerem Damast von sich. Er spürte eine lästige Anwandlung von Hitze.
Viele Gedanken auf einmal bewegten gerade seine Stimmung. David schaute auf das Wesen, welches neben ihm lag und sanft atmete. Er schaute auf Rosas Nacken und blickte dabei auf
eine champagnerfarbene Lockenflut, die sich dort über Schultern und Rücken besitzergreifend ausbreitete. Was für ein unglaubliches Bild!
Mit keiner Frau hatte er bisher so lange zusammen gelebt wie mit ihr. Warum zog es ihn so sehr hin zu ihr, viel mehr und viel drängender als zu je einer anderen Frau, die bislang seinen amourös reichhaltigen Lebensweg gekreuzt hatte?
Zwischendurch gab es auch immer wieder seine erste Vertraute Rachel, die gern wiederholt wie ein Komet durch sein Leben rauschte. Als seine alte Flamme liebte sie es, alle seine Seilschaften der Liebe, in die sich David gern verstrickte, mit den Feuertänzen ihrer Verführungskunst stets neu zu durchbrechen. Rachel war die Frau, die er von allen inzwischen am längsten kannte. Deshalb konnte man sie fast als seine Lebensgefährtin bezeichnen. „Aber auch nur fast“, dachte David, während er die dichte Decke noch weiter von sich schob. Im Grunde war seine einstige große Liebe zu Rachel doch längst verloschen. Warum ging ihm sonst Rosa tiefer und näher als seine anderen Begegnungen.
Doch ein kaum noch erträglicher Balast quälte ihn. Es war ein Diamant, den er einst von seinem Vater in Gewahrsam genommen und über viele Jahre gehütet hatte. Diese Bürde begann langsam ihn zu zerstören und in ihm drang es danach, dieses edle Kostbarkeit loszuwerden.
„Ich werde Rosa die Göttin des Lichts schenken“, murmelte David vor sich hin. „Sie soll sich selbst
eine Fassung für einen Ring entwerfen. Ein Goldschmied wird helfen, mit diesem Entwurf eine einzigartige Kostbarkeit zu erschaffen. Ein traumhafter Ring wird entstehen, der ihrer Schönheit und Anmut würdig ist, sie zu Unvergänglichkeit erhöht und ich, ich bin mein Problem ein für alle Mal los. Ich trage keine Verantwortung mehr für diesen lästigen Diamanten. Die Last seines Wertes und die seiner ganzen Vergangenheit befände sich dann in Rosas Hand. Vielleicht ist das ja der richtige Ausweg?“
Die Haut neben sich, die er ertastete, ihn von seinen bedrohlichen Gedanken ablenkte, war glatt
wie marmorierte Steine, die, sorgsam geschliffen, sich anfühlten wie eine Spiegeloberfläche. Nie
hatte diese Haut ihre Wirkung verfehlt. David spürte, wie er Rosa jetzt und sofort begehrte. Er
vergrub seinen suchenden Mund in ihrem wundervollen Haar. Rosa lag zum Schlafen auf dem
Bauch, so wie sie immer schlief. David bahnte sich mit beiden Händen einen Weg unter ihren Körper. Er drehte sie um und weckte sie.